Idee und Gründung der Gesellschaft der Freunde Gutensteins gehen auf die Landesausstellungen zurück, die das Kulturreferat der NÖ. Landesregierung gemeinsam mit der Marktgemeinde 1954, 1955 und 1956 im Hoyos’schen Meierhof veranstaltete. Alle waren von einer bescheidenen Veröffentlichung begleitet.
Nach Ende der dritten Ausstellung feierte Dipl. Ing. Wilhelm Ast 1956 die Fertigstellung des Hauses der Landwirtschaft mit einer kleinen Schau: Hier trat erstmals der Titel „Holz, Brot der Waldbauern“ in Erscheinung. Am Ende der erfolgreichen Raimundausstellung 1956 beschlossen Land und Gemeinde, in naher Zukunft, nämlich zum 100jährigen Todestag von Friedrich Gauermann 1962, eine umfangreiche Landesausstellung zum Thema „Biedermeier“ zu veranstalten. Ein Komitee für diese Ausstellung konstituierte sich schon 1960 unter Bezirkshauptmann Dr. Ludwig Mohr und Dr. Rupert Feuchtmüller, Kustos am NÖ. Landesmuseum. Die Proponentenversammlung fand am 22. Oktober 1960 im Haus Ast statt.
Dies war die Geburtsstunde der Gesellschaft der Freunde Gutensteins.
Es entspricht den Intentionen des Vereins, dass sich der Kreis der Mitglieder keineswegs nur aus Ansässigen zusammensetzt. Gar nicht so wenige Kurzbesucher haben sich irgendwann in Gutenstein verliebt, es sind auch viele ständige Sommergäste des ganzen Piestingtales darunter – mit oder ohne Hausbesitz – sowie auch solche Gutensteiner, die beruflich die Heimat verlassen haben, aber den Kontakt wahren wollen. So sollen eben Freunde von außen angeregt werden, für Gutenstein tätig zu werden. Dies wird auch durch den Namen des Vereins zum Ausdruck gebracht.
Von der Generation der Gründer sind heute nur mehr wenige am Leben, jedoch konnten viele neue Mitglieder geworben werden. Ihre Anzahl ist seit Jahren ziemlich konstant.
Mit dem nun folgenden Rückblick auf die Fülle des Geschaffenen verbinden wir vor allem den Dank an alle bisherigen treuen Mitglieder, die es durch Tätigkeit und Anhänglichkeit möglich gemacht haben, eine solche große Zahl von Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Ziele des Vereins
Ausstellungen, Gesellige Veranstaltungen, Denkmalpflege in und um Gutenstein, Landeskundliche Aufsätze, Produktion von Fachbüchern. 1965 wurde durch Änderung der Statuten die Förderung des Waldbauernmuseums in die Vereinstätigkeit aufgenommen. Zur Erschließung des Museumsinhaltes erschienen im Eigenverlag des Vereins mehrere Museumsführer sowie zur ausführlicheren Information Fachbücher zur Volkskunde und Industriegeschichte, ergänzt durch Einführungs- und Dokumentarfilme.
Seit 1954 wurden zahlreiche Ausstellungen veranstaltet, teilweise zusammen mit dem NÖ. Kulturreferat oder der Marktgemeinde Gutenstein. Einige Vorläufer liefen sogar schon vor der Vereinsgründung, gestaltet jedoch von deren zukünftigen Funktionären. Mit besonderem Dank sei der damalige Kustos am NÖ. Landesmuseum, Univ. Prof. Dr. Rupert Feuchtmüller erwähnt, der uns in das Ausstellungswesen eingeführt hat.
1954 Biedermeier in Gutenstein
1955 Blumen und Blüten zwischen
Steppe und Berg
1956 Ferdinand Raimund und Gutenstein
Holz und das bäuerliche Nebengewerbe
1957 Der Pichlhof und seine Künstler
1958 Moderne Maler in Gutenstein
1961 Holz, Brot des Voralpenlandes
1962 Biedermeier, Friedrich Gauermann
1963 Fotowettbewerb um den Gauermann-Pokal
1968 300 Jahre Gnadenstätte Mariahilf
1971 650 Jahre Markt Gutenstein
Gutenstein in alten Ansichten
König Friedrich der Schöne
Frauen um Ferdinand Raimund
Hubert Aratym, Hans Kaltneker
1976 Winterarbeit der Waldbauern
Sonderschauen im Waldbauernmuseum
1989 Zeugnisse schöpferischer Volkstechnik
2001/2002 Kienspan und Unschlitt
2003 Köstlichkeiten von der Drechselbank
2004/2005 Waldwirtschaft im Wandel
2006 100 Jahre NÖ. Bauernbund
2007 Puppen und szenische Skizzen
2008 Zum Jahr der Biene
2011/12 Holzverwendung - einst und heute
2014 Entwicklung der Motorsäge
2016 Fotodokumentation: Der Pechbaum in der Landschaft
2017 Trachten- und Souvenirpuppen - Botschafter ihrer Region
2018 Modellbau in der Architektur
2019 Holz bewegt
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